Ich will spenden — ist der Verein existent

Ein­fach ein paar Euro in die Klin­gel­box am Bahn­hof gewor­fen, ein paar Euro online per Spenden­but­ton weit­er geleit­et und dann, plöt­zlich, schauen dich…

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Ein­fach ein paar Euro in die Klin­gel­box am Bahn­hof gewor­fen, ein paar Euro online per Spenden­but­ton weit­er geleit­et und dann, plöt­zlich, schauen dich große Augen an: Den Vere­in gibt es nicht.

Blöd und wie prüfe ich, ob es diesen Vere­in gibt? Die Kinder­hos­pize, die ambu­lanten Dien­ste und auch Oskar, die bedür­fen doch jeden Euro, um den Fam­i­lien zu helfen.

Wie sage ich es mein­er Mut­ter: “Hier kannst du spenden, die helfen uns als Fam­i­lie. Den Ver­band gibt es wirk­lich.”

Manche sagen, okay, ich schaue nach einem Spenden­siegel. Doch Stopp, nicht jede Organ­i­sa­tion möchte oder kann dies mit dem Spenden­siegel umset­zen.

Denn ein Spenden­siegel erzeugt wieder selb­st Kosten und Ver­wal­tungsaufwand. Es kann also gute Gründe geben, warum ein Vere­in oder Ver­band, der Tolles leis­tet, kein Spenden­siegel hat. Oft prüfen anerkan­nte Wirtschaft­sprüfer eh einen Vere­in / Ver­band oder ihre Haushalte wer­den trans­par­ent veröf­fentlicht.

Fünf Punk­te, wie ich prüfe, ob es den Vere­in auch gibt, dem ich spenden möchte:

1. Persönlicher Kontakt

Du hast beim Oskar Sor­gen­tele­fon angerufen und kennst die eine oder andere Stimme. Du kennst die Koor­di­na­torin des ambu­lanten Kinder­hos­piz­di­en­stes in dein­er Region.

Dein per­sön­lich­er Kon­takt zu den Mitar­beit­ern vom Vere­in zeigt Dir: Der Vere­in ist exis­tent.

Falls Du hier also unsich­er bist, dann rufe dort an. Der Bun­desver­band Kinder­hos­piz zum Beispiel berät alle Spenden­willige, klärt auf über ver­schiedene Möglichkeit­en wie beim Tes­ta­ment.

Kinder­hos­pize sind auf Spenden angewiesen

Viele Vere­ine tauchen auch bei der einen oder anderen Ver­anstal­tung, ob bun­desweit oder region­al, zu ihren The­men auf. Dort kannst du einen Mitar­beit­er per­sön­lich ken­nen­ler­nen.

2. Die Webseite

(Fast) jed­er Vere­in, der auf Spenden angewiesen ist, hat eine Home­page.

Beste­ht keine Web­seite, grum­melt es bei mir im Bauch.

Denn die Kosten für eine ein­fache Web­seite sind im Monat unter fünf Euro und die heuti­gen Home­page-Baukästen der Web­hoster1 sind selb­st für Laien mit wenig Com­put­er-Erfahrung gut zu bedi­enen.

3. Impressum der Webseite

Wusstest du, dass ein jed­er gemein­nützige Vere­in auch reg­istri­ert ist beim Gericht? Dies ist schon die erste sichere Quelle, ob der Vere­in exis­tent ist.

Diese Num­mer der Reg­istrierung müssen Vere­ine auf der Web­seite im Impres­sum angeben, auch die Umsatzs­teuer-Iden­ti­fika­tion­s­num­mer vom Finan­zamt.

Das Finan­zamt prüft auch den Vere­in und deren Gemein­nützigkeit.

Im Impres­sum kön­nen auch die Kon­to­dat­en hin­ter­legt sein. Falls du zum Beispiel einen Fly­er hast, kannst Du diese ver­gle­ichen mit dieser Quelle.

4. Vereinskonto

Viele Banken bieten für Vere­ine spezielle Kon­ten an, soge­nan­nte Vere­in­skon­ten. Diese kön­nen kostengün­stiger als Geschäft­skon­ten sein.

Wenn ich einen Vere­in gründe und ein Kon­to bei ein­er Bank eröff­nen will, prüft die Bank selb­st: Gibt es den Vere­in?

Du hast also eine Kon­ton­um­mer eines würdi­gen Vere­ins, dann frage die genan­nte Bank an, ob dies auch so stimmt.

Wichtig wäre auch, dass es eine Bank ist, die in Deutsch­land aktiv Geschäftsstellen betreibt.

5. Die Suchmaschine

Viele Vere­ine und Ver­bände machen ihre Arbeit aktiv öffentlich. Denn sie brauchen neben Spenden auch Mithelfer und wollen bekan­nt wer­den.

Es gibt dafür bei vie­len Organ­i­sa­tio­nen regelmäßig Pressemit­teilun­gen und bei eini­gen Vere­inen promi­nente Per­so­n­en, die die tolle Arbeit nach außen, in die Welt tra­gen.

Beim Bun­desver­band Kinder­hos­piz sind es die Botschafter.

Über die Inter­net­suche kannst Du prüfen, ist der Vere­in exis­tent und wie weit ist er aktiv.

Bei vie­len Vere­ine von Kinder­hos­pizen und den ambu­lanten Dien­sten wirst Du auch Artikel in regionalen oder vielle­icht sog­ar größeren Zeitun­gen find­en2.

Du kannst den Vere­in auch selb­st anfra­gen, ob sie einen Press­espiegel führen.

Welche Tipps kennst Du, um zu prüfen, ob der Vere­in existiert?


  1. Web­hoster sind Anbi­eter, welche einen virtuellen Platz bere­it­stellen für eine Web­seite ↩︎
  2. Lei­der sind einige Zeitun­gen “ver­schlossen” hin­ter einem Abo und durch ein Gesetz wer­den Such­maschi­nen eingeschränkt in der Suche (Leis­tungss­chutzrecht). ↩︎