Kinderhospiz — Stabilisierung abgesagt

Wenn Du sehen willst, wie eine Fam­i­lie auf die Knie zusam­men­brechen kann, dann sage ihnen den geplanten Aufen­thalt im Kinder­hos­piz ab. Viele Fam­i­lien…

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Wenn Du sehen willst, wie eine Fam­i­lie auf die Knie zusam­men­brechen kann, dann sage ihnen den geplanten Aufen­thalt im Kinder­hos­piz ab.

Viele Fam­i­lien oder allein­erziehende Eltern, die Jahr für Jahr ins Kinder­hos­piz zum Ent­las­tungsaufen­thalt fahren, ken­nen es ver­mut­lich, ob selb­st erlebt oder im Kreis der Kinder­hos­piz-Fam­i­lien gehört: Der geplante Aufen­thalt wird vom sta­tionären Haus akut gekürzt oder abge­sagt.

Gründe der Absage des Kinderhospizes

Es ist wie beim Inten­sivpflege­di­enst: Der Aufen­thalt wird gekürzt oder abge­sagt, da entwed­er akut nicht genü­gend Pflegekräfte für die erkrank­ten Kinder arbeit­en kön­nen wegen ein­er Krankheitswelle beim Per­son­al oder es gibt mehrere Schwanger­schaften oder alles zusam­men.

Ein ander­er Grund ist der „angekommene“ Pflegenot­stand im Kinder­hos­piz, der sich akut ver­schär­fen kann, wodurch das Haus eventuell die Bele­gung neu pla­nen muss.

Hierzu gilt: In vie­len Häusern wird das Ziel gelebt, die Kinder mit einem engen Per­son­alschlüs­sel zu betreuen. Kinder mit hohem Pflegebe­darf zumeist in der 1:1‑Pflege (eine Fachkraft auf einen Patien­ten).

Wie wird abgesagt

Bei uns klin­gelte vorgestern, eine Woche vor der Reise ins Kinder­hos­piz, das Tele­fon. Unsere Vere­in­barung über den Aufen­thalt wurde storniert.

Wie breche ich bei dieser Nachricht nicht zusam­men?

Die Last der let­zten Wochen mit Lun­genentzün­dung, Schmerzkrisen bei unser­er erkrank­ten Tochter und dem Ärg­er mit dem Windel­liefer­an­ten, die Früh­jahrs-Infek­te. Es zehrt an mir.

Kein Kinder­hos­piza­ufen­thalt bedeutet auch, wie „über­leben“ wir die kom­menden zwei Wochen, wenn wir dann selb­st täglich, 24 Stun­den, die inten­sive Schw­er­stpflege erbrin­gen müssen?

Die Pflege­fachkräfte, die son­st bei uns tätig sind, sind zu dieser Zeit aus­ge­plant.

Einige von ihnen nehmen Urlaub.

Trau­rig — Der geplante Aufen­thalt wurde abge­sagt

Was wird gebraucht

Vor unser­er näch­sten Reise ins Kinder­hos­piz wer­den wir, bevor der Dien­st­plan unseres Pflegeteams geschrieben wird, erst­mal anfra­gen, ob wir auch wirk­lich anreisen kön­nen.

Gibt es kein ein­deutiges Ja, dann muss entsch­ieden wer­den, ob wir fahren wollen oder nicht.

Ob wir das Risiko einge­hen, wieder die Pflege­fachkräfte der Inten­sivpflege für zuhause zu der Zeit bei uns auszu­pla­nen.

Was bedeutet: Wird uns der Aufen­thalt kurz vorher erneut abge­sagt, dann ste­hen wir wieder ohne Hil­fen für die häus­liche Pflege da in dieser, eigentlich, Zeit der Ent­las­tung und Sta­bil­isierung.

Was wäre schön

Durch diese Absage beschw­eren sich nicht nur uns die jet­zi­gen Tage, son­dern auch die des Geschwis­terkindes von unserem erkrank­tem Kind.

Was ist mit ihren Ferien? Was passiert mit ihr, wenn wir mit der Pflege in den Ferien über­lastet sind?

Ein Traum wäre es, wenn es einen Plan geben würde von den Häusern, dass eventuell die Geschwis­terkinder ab einem passenden Alter trotz­dem anreisen dür­fen.

Zumin­d­est die Option wäre toll, auch wenn es nicht umset­zbar ist wegen der Ent­fer­nung.

Auch andere Optio­nen wären hil­fre­ich, zum Beispiel, es ist zwar kein „reg­ulär­erer“ Aufen­thalt möglich, aber die Nächte kön­nen vom Kinder­hos­piz geleis­tet wer­den, den Tag übernehmen wir. Wir wären darüber äußerst dankbar.

Oder anders, ob es für diese Absage eine Art Aus­gle­ich, ein anderes Ange­bot gibt.

Macht Machtlosigkeit

Eine glat­te Absage ohne eine Alter­na­tive oder eines Aus­gle­ichs zeigt uns Eltern wieder nur die eigene Macht­losigkeit auf gegenüber den Dien­stleis­tern, den Ämtern, der Behin­derung, der Erkrankung des Kindes.

Diese Macht­losigkeit erleben viele Eltern auch beim Inten­sivpflege­di­enst, wenn dort die Dien­ste aus­fall­en wegen krank.

Wir erleben sie gegenüber der Krankenkasse oder Ämtern oder Kliniken. Sie ist im All­t­ag fest eingewebt.

Wenn uns Alter­na­tiv­en zum Aus­gle­ich ange­boten wer­den, dann kön­nen wir zumin­d­est hier wieder, ein biss­chen, „Frau / Herr unser­er Lebenssi­t­u­a­tion“ wer­den, auch wenn wir das vorgeschla­gene Ange­bot nicht annehmen kön­nen oder wollen.

Wir hät­ten zumin­d­est eine Wahlmöglichkeit.

Was denkst Du? Wurde auch dein Aufen­thalt gekürzt oder abge­sagt? Was hat dir geholfen, um damit einen guten Weg zu find­en?

Eine Reise — Vier Wochen Kinderhospiz

Es ist April und wir starten wieder ins Kinder­hos­piz. Vier Wochen, so besagt es der Rah­men­ver­trag, kön­nen wir im Jahr ins Kinder­hos­piz fahren.…

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Es ist April und wir starten wieder ins Kinder­hos­piz. Vier Wochen, so besagt es der Rah­men­ver­trag, kön­nen wir im Jahr ins Kinder­hos­piz fahren. Vier Wochen müssen/sollten also aus­re­ichen, damit wir aus den täglichen Krisen und deren Belas­tun­gen geholt wer­den. Ja, da stellt sich die Frage, was ist mit den anderen 48 Wochen im Jahr? Eine berechtigte Frage, die ein­er Antwort bedarf. Jet­zt sind es knapp zwei Wochen, damit wir wieder ver­schnaufen, dur­chat­men kön­nen. Aber woher kom­men diese „vier Wochen“ und darf man mit einem lebens­be­gren­zend erkrank­ten Kind wirk­lich nur vier Wochen ins Kinder­hos­piz fahren?

Vier Wochen

Über die ganzen Jahre habe ich nie eine klare Aus­sage erhal­ten, auf welch­er Grund­lage sich diese vier Wochen beziehen. Dann stieß ich auf die Rah­men­vere­in­barung zur sta­tionären Kinder­hos­pizver­sorgung beim Bun­desver­band Kinder­hos­piz — es ste­ht dort in einem Satz (§2 Abs. 3), fer­tig. Aber wie sind diese Parteien, die diese Paper aushan­del­ten, auf vier Wochen gekom­men? Ich darf nur mut­maßen oder ich kön­nte mir eine Sto­ry aus­denken. Doch belasse ich die „Black­box“ so, wie sie ist.

Von ver­schiede­nen Eltern in Kinder­hos­pizen erfuhr ich, dass diese „vier Wochen“ auch eine Richtschnur seien, um eine Art Gerechtigkeit zu benen­nen bei den Fam­i­lien. Jede unser­er Fam­i­lien darf im Jahr vier Wochen zum Ent­las­tungsaufen­thalt kom­men. Es gibt somit eine Gren­ze für die Zeit im Kinder­hos­piz. Dies hil­ft aufzuzeigen, keine Fam­i­lie wird bevorzugt gegenüber ein­er anderen behan­delt. Dies ist ein­er­seits gut so, denn die Ressourcen der Kinder­hos­pize sind knapp. Es gibt nur wenige Häuser und der Pflegenot­stand arbeit­et auch hier. Viele Stan­dorte suchen Pflege­fachkräfte. Doch die andere Seite gilt auch.

Krise, Krise und vier Wochen anders

48 Wochen im Jahr ohne eine sta­tionäre Ent­las­tung und Sta­bil­isierung. Doch was ist, wenn ich zuhause mit meinen schw­er erkrank­ten Kind von ein­er Krise und die näch­ste rutsche? Sprich, jeden Tag ängstige ich mich um unser Kind, um unsere Fam­i­lie, denn es erlebt jeden Tag starke Schmerzen und zeigt schw­er­ste Unruhe. Dieser Schwere der Erkrankung halte ich, hal­ten wir als Fam­i­lie, nicht stand. Ihre Schwest­er igelt sich in ihre eigene Welt ein, ent­fer­nt sich von uns und ich sitze wieder­holt bei mein­er Hausärztin wegen Erschöp­fung, ein­er anhal­tenden Angst und Rück­en­schmerzen. Wir kön­nen zuhause keine einzige Minute dur­chat­men.

In der Klinik waren wir mit unserem lebens­be­gren­zt erkrank­ten Kind und die kön­nen uns nicht weit­er helfen. Es ist nichts mehr zu heilen, meinen die Medi­zin­er dort, max­i­mal die schw­eren Schmerzen kön­nten gelin­dert wer­den, doch hier dreht sich ständig eine Medaille: Ist sie wach, dann erlebt sie Schmerzen. Wenn wir Schmerzmit­tel geben, dann schläft sie wieder. Doch selb­st hier, in diesen Pausen für uns — wir kön­nen nur schw­er aufat­men, wir fall­en in einen anges­pan­nten Schlaf, bis ihre Überwachung der Puls­es piept oder die Pflegekraft ruft.

Vier Wochen im Jahr kön­nen lebenslim­i­tiert erkrank­te Kinder ins Kinder­hos­piz

In solchen harten Sit­u­a­tion — dies war ein Beispiel, kön­nte das erkrank­te Kind weit­er­hin im Kinder­hos­piz gepflegt wer­den. Also über die vier Wochen im Jahr hin­aus, soweit ich es kenne und auch erlebte.

Genau­so bet­rifft es Kinder, die ihre let­zte Leben­sphase erleben und in jedem Augen­blick ster­ben kön­nen. Auch wenn der Tod abse­hbar scheint, ein solch­er Prozess kann sich lange hinziehen und mit „lange“ meine ich nicht ein paar Tage, son­dern Wochen.

Dazu kann sich gesellen, dass sich in solchen Sit­u­a­tion das tod­kranke Kind sich wieder aufrap­peln kann an einzel­nen Tagen und sagt unser­er Welt wieder guten Tag.

Deine Hilfe

Ja und was bedeutet es für Dich? Du bist selb­st betrof­fen, fährst regelmäßig ins Kinder­hos­piz und kennst diese Krisen, steckst mit­ten­drin und Du glaub­st, es bricht alles zusam­men. Dann rufe dein ver­trautes Haus an und spreche mit Ihnen, ob Du mit dem erkrank­ten Kind „außer­plan­mäßig“ anreisen darf­st.

Oder Du begleitest betrof­fene Fam­i­lien und sie steck­en mit­ten in ein­er Krise. Vielle­icht find­et Ihr einen Weg, dieses The­ma anzuge­hen und mit dem sta­tionären Haus zu sprechen. Dabei ist es auch wichtig, sofern es in eur­er Region vorhan­den ist, den spezial­isierten all­ge­meinen Pal­lia­tiv­di­enst für Kinder und Jugendliche (SAPV-KJ) einzuschal­ten, falls es noch nicht geschehen ist.

Du hast weit­ere Fra­gen, dann schreibe uns, entwed­er als Kom­men­tar, Kon­tak­t­for­mu­lar.

Epilepsie bis Therapieresistent im Kinderhospiz

Am 26. März war der Pur­ple Day — wie jedes Jahr, ein Aktion­stag zur Erkrankung Epilep­sie. Es ist ein starkes The­ma und viele…

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Am 26. März war der Pur­ple Day — wie jedes Jahr, ein Aktion­stag zur Erkrankung Epilep­sie. Es ist ein starkes The­ma und viele die mich ken­nen, wis­sen, es ist ein The­ma, was mir sehr nah ist. Meine Tochter hat Epilep­sie.

Vie­len Men­schen bere­it­et Epilep­sie Angst, wobei ein guter Teil der epilep­tis­chen Erkrankun­gen gut bis erfol­gre­ich zu behan­deln sind, was bedeutet: Die Anfälle gehen in ihrer Häu­figkeit zurück und treten sel­ten auf. Die / der Erkrank­te gilt dann als anfalls­fei, wenn sie oder er eine gute, lange Zeit ohne Anfälle war. Bei eini­gen schw­er erkrank­ten Kindern der “Kinder­hos­piz-Fam­i­lien” ist dies anders.

Um bei Epilep­sie von Heilung zu sprechen — dies ist schwieriger. Voraus­set­zung ist eine bleibende Anfalls­frei­heit, die ohne weit­eren Ther­a­pi­en wie Medika­mente beste­ht. Bei eini­gen Epilep­siefor­men in der Kind­heit gibt es dies, da sich in der Kind­heit das Gehirn durch das Wach­s­tum verän­dert. Diese Kinder wach­sen, sozusagen, aus der Epilep­sie her­aus.

Epilepsie im Kinderhospiz

Doch was hat Epilep­sie mit dem Kinder­hos­piz zu schaf­fen? Viel, wenn nicht sog­ar sehr viel, denn viele Kinder, die lebens­be­gren­zt oder lebens­bedrohlich erkrankt sind, erleben auch neu­rol­o­gis­che Prob­leme. Zum Beispiel bei:

  • Erkrankun­gen mit Gehirn­fehlbil­dun­gen,
  • abbauende Erkrankun­gen, wo auch das Gehirn und das Ner­ven­sys­teme lei­det, weil zum Beispiel viel Sub­stanz der Ner­ven zer­stört wird;
  • Erkrankun­gen, die Schla­gan­fälle im Kindes- und Jugen­dal­ter verur­sachen,
  • Unfälle oder Geburt­strau­ma mit Schädi­gung des Gehirns,
  • notwendi­ge, aggres­sive Ther­a­pi­en, die Epilep­sie als Neben­wirkung haben kön­nen.

Dies bedeutet, viele Kinder und Jugendliche, die in einem Kin­er­hos­piz zu Gast sind oder von einem ambu­lanten Kinder­hos­piz­di­enst begleit­et wer­den, sind an Epilep­sie erkrankt. Manch eine Form ist mit Medika­menten gut zu behan­deln, andere Kinder / Jugendliche erleben trotz viel­er Medika­mente häu­fig und regelmäßig kleine wie große Anfälle.

Alltag mit Epilepsie

Der All­t­ag der Fam­i­lien mit den erkrank­ten Kindern kann sich recht unter­schiedlich zeigen, darum nur ein klein­er Ein­blick: Der All­t­ag in den Fam­i­lien mit lebenslim­i­tierend erkrank­ten Kind ist erst­mal davon bes­timmt, was hat das Kind für weit­ere Prob­leme neben der Epilep­sie, zum Beispiel, es ist auf einen Roll­stuhl angewiesen.

Da Anfälle auch spon­tan und plöt­zlich auftreten, ohne dass es das Kind vorher erken­nt oder es ver­ste­ht die Vor­boten nicht, kann es einen Sturzhelm tra­gen. Dies schützt den Kopf, wenn es bei einem Anfall umfällt.

Was viele Fam­i­lien gemein­sam haben, ist die strik­te, nach einem fes­ten Zeit­plan, Gabe der Medika­mente gegen die Epilep­sie. Denn wenn der Medika­menten­spiegel sich im Blut min­i­mal verän­dert, kön­nten Anfälle provoziert wer­den.

Eltern von Kindern mit ther­a­piere­sisten­ter Epilep­sie, die ich ken­nen lernte, entwick­el­ten eine Art Gelassen­heit zu den täglichen Anfällen (ther­a­piere­sistent ist eine Epilep­sie, wenn keine ärztliche Maß­nahme zur Frei­heit von Anfällen geführt hat). Sie erken­nen aber schnell, wenn sich ein „blöder“ oder schwieriger Anfall zeigt.

Da bei regelmäßi­gen bis hin zu täglichen Anfällen die Eltern das Kind nicht 24-Stun­den jeden Tag im Blick haben kön­nen, wäre zu prüfen, ob die Fam­i­lien zur speziellen Kranken­beobach­tung einen Inten­sivpflege­di­enst für Zuhause bekom­men kön­nten. Auch kann ein Mon­i­tor wie ein Pul­soxy hil­fre­ich sein. Dieser misst ständig die Sauer­stoff­sät­ti­gung im Blut und den Herzpuls. Verän­dern sich diese Para­me­ter zum bedrohlichen, alarmiert der Mon­i­tor und die Eltern kön­nen nach dem Kind schauen, ob es nicht ger­ade epilep­tisch krampft.

Epilepsie selbst lebensbedrohlich

Ein epilep­tis­ch­er Anfall selb­st bere­it­et also vie­len Men­schen Angst, denn zum einen ist es schwierig eine Per­son anzuschauen, die ger­ade einen großen Anfall erlei­det und sich dabei sog­ar selb­st ver­let­zt hat. Zum anderen ist es die eigene Hilf- und Macht­losigkeit, die ich selb­st kenne, wenn ein Kind über mehrere Minuten oder länger krampft.

Zuerst gilt es, den Anfall auszuhal­ten, denn bei eini­gen Kindern, die regelmäßig krampfen, wird erst nach ein­er Zeit, zum Beispiel zehn Minuten, ein Medika­ment gegeben. Für die Pflegekräfte oder den Eltern kön­nen schon wenige Minuten dabei sehr lang vorkom­men. Und sie kön­nen nichts weit­er machen, als dann das Medika­ment geben und hof­fen es wirkt. Je nach Not­fallplan wird nach einiger weit­er­er Zeit, wenn das Medika­ment nicht wirkt, der Notarzt dazu gerufen. Dies mit der Hoff­nung, eine inten­si­vere Ther­a­pie, eventuell in der Klinik, kön­nte den Kramp­fan­fall unter­brechen.

Dein Pro - Unser Pro - Epilepsie

Doch was macht die Epilepsie lebensbedrohlich?

  • Während des Anfalls kann es zu ein­er sehr flachen Atmung kom­men, sodass der Sauer­stof­fge­halt im Blut fällt und hört der Anfall nicht auf, Sauer­stoff­man­gel im Gehirn entste­hen kön­nte.
  • Ein anderes The­ma ist, dass der Anfall nicht mehr aufhört, jegliche Ther­a­pie ver­sagt und es zu einem Tod im Anfall durch Herz-Atem­still­stand kommt, was sel­ten sei.
  • Ein anderes Prob­lem bei Anfällen kann das Erstick­en bei einem Kramp­fan­fall sein, zum Beispiel im Bett, wenn das Kind auf dem Bauch liegt — dadurch kann ein Pul­soxy helfen, eine Lebens­bedro­hung schnell zu erken­nen.
  • Oder der Anfall tritt beim Essen auf, wenn die/der Erkrank­te sich ver­schluckt und damit zu erstick­en dro­ht.

Da bei großen epilep­tis­chen Anfällen der Schluck- und Hus­ten­re­flex ver­sagen kann, kann als Folge von diesem eine Lun­genentzün­dung entste­hen. Sekret oder anderes Mate­r­i­al kon­nten beim Anfall in die Luftröhre ger­at­en. Die Lun­genentzün­dung selb­st kön­nte dann lebens­bedrohlich wer­den, wenn zum Beispiel das Kind viele Pneu­monien schon durch­lebt hat und dadurch die Lunge geschädigt ist.

Therapieresistente Epilepsie — ein Leben mit

Die oben beschrieben Szenar­ien kön­nen sehr erschreck­end sein und zum Glück sind sie nicht die Regel. Es ist ein Teil der Angst im Kopf, wom­it einige Kinder­hos­piz-Fam­i­lien jeden Tag leben, kämpfen und was ihnen Kraft raubt. Die Epilep­sie kann einen tollen, sta­bilen Tag schnell umkip­pen in eine lebens­bedrohliche, insta­bile Sit­u­a­tion.

Die Eltern haben hier emo­tion­al und auch kog­ni­tiv viel zu leis­ten. Da finde ich es schwierig, wenn dann den Eltern wegen der Epilep­sie der Kinder­garten­platz ver­wehrt wird, sie bei täglichen Anfällen keinen Pflege­di­enst genehmigt bekom­men oder die Medi­zin­er keinen Pul­soxy verord­nen. Ja, es gilt, jed­er einzelne Fall muss geson­dert angeschaut wer­den, aber was spricht dage­gen, den Fam­i­lien zu helfen, damit die Fam­i­lie, die Mut­ter oder der Vater an der Lebenssi­t­u­a­tion nicht zer­bricht?

Doch was kannst Du leis­ten? Du bist ehre­namtlich oder als Professionelle/r bei ein­er „Kinder­hos­piz-Fam­i­lie“ tätig. Wenn die Fam­i­lie zum Beispiel noch nie in einem Kinder­hos­piz waren, vielle­icht gelingt es Dir einen Input zu set­zen, damit sie eines Tages doch dor­thin fahren, um sich vom All­t­ag zu ent­las­ten und zu sta­bil­isieren.

Du arbeitest eventuell im Kinder­hos­piz und ver­sorgst Fam­i­lien, die zum Beispiel Zuhause kein Pflege­di­enst mit Inten­sivpflege haben, es aber im ersten Blick ange­bracht sei. Vielle­icht lässt sich der Bedarf mit der Sozialar­beit des Haus­es prüfen. Manch­mal wollen Eltern auch kein Pflege­di­enst, weil eventuell die Woh­nung klein ist oder sie ihre Pri­vat­sphäre höher set­zen als diese tägliche Anstren­gung der inten­siv­en Beobach­tung und Pflege. Dies gilt es zu akzep­tieren und vielle­icht klappt hier mit der Fam­i­lie gut in Kon­takt zu bleiben, um dann Hil­fen zu gener­ieren, wenn der Bedarf sich ändert.

Hast Du Anre­gun­gen, Fra­gen oder Erfahrun­gen? Was denkst Du? Schreib einen Kom­men­tar oder uns direkt über das Kon­tak­t­for­mu­lar an.

Die Wäsche bestimmt die Hausarbeit der Familien

Am 21.3. wird der Welt­tag der Hauswirtschaft gelebt. Eine Chance, diese Arbeit in den Fam­i­lien der Kinder­hos­pize und/oder behin­derten Kindern zu betra­cht­en, auch…

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Am 21.3. wird der Welt­tag der Hauswirtschaft gelebt. Eine Chance, diese Arbeit in den Fam­i­lien der Kinder­hos­pize und/oder behin­derten Kindern zu betra­cht­en, auch wenn in diesen Fam­i­lien sel­ten pro­fes­sionelle Hauswirtschaftler tätig sind oder ger­ade deshalb. Eine hauswirtschaftliche Unter­stützung würde viele Fam­i­lien ent­las­ten, auch wenn es kleine Hil­fen wären.


Dabei gilt: Die Last und Mühe mit der Hausar­beit wird gerne unter­schätzt und es ist weit mehr als Putzen, was sich damit aus­drückt: Zwar wird die Hausar­beit in den Fam­i­lien mit Mühe ver­bun­den, doch weitläu­fig nicht als „ern­stzunehmende“ Arbeit gese­hen. Dies ist trau­rig und rei­ht sich neben der Ger­ingschätzung von häus­lich­er Pflege ein. Es ist trau­rig, da es die Fam­i­lien mit einem schw­er erkrank­ten und behin­derten Kind beson­ders trifft. Sie haben häu­fig eine aufwändi­ge Pflege des Kindes „abzu­sich­ern“, einen anhal­tenden „Kampf“ mit dem Ämtern oder der Krankenkasse zu meis­tern und dazu gesellt sich die ständig anfal­l­ende Hausar­beit.


Das The­ma Hauswirtschaft der Fam­i­lien wan­dert sog­ar in die Kinder­hos­pize. Dort wird es beson­ders an einem Punkt deut­lich, weshalb einige Kinder­hos­pize Waschmaschi­nen für die Fam­i­lien vorhal­ten: Der Wäscheberg.
Das kann ver­mut­lich auch der eine oder andere Fam­i­lien­be­gleit­er vom ambu­lanten Dienst bestäti­gen: Viele Fam­i­lien waschen und waschen, hän­gen Wäsche auf, trock­nen, leg­en Klei­dung zusam­men. Und dies ständig. Der Mehraufwand ist auch finanziell bedeu­tend, da eine Waschmas­chine schneller „ver­schleißt“ oder die zusät­zlichen Strom- und Wasserkosten gegenüber dem „Durch­schnitt“. Der Grund für diesen erhöht­en Aufwand, das Plus am täglichen Wäscheberg, ist:

eine Waschmaschine
Hausar­beit und Pflege beschränkt den All­t­ag
  • Inkon­ti­nenz; auch wenn die Kinder gewindelt wer­den, laufen die Windeln häu­fig aus, da zum Beispiel Windel­größen im Kindes- und Jugen­dal­ter nicht pass­ge­nau sind oder die Provider ihre „Kassen­pro­duk­te“ liefern, die eine min­dere Qual­ität haben kön­nen als gebraucht wird.
  • Schwitzen; viele behin­derte Kinder schwitzen häu­fig, da sie sich zum Beispiel nicht äußern kön­nen, wenn ihnen zu warm wird oder sich im Bett nicht selb­st­ständig aufdeck­en kön­nen.
  • Erbrechen; ein Teil der Kinder kämpfen täglich mit Erbrechen und Auf­s­toßen von Nahrung.
  • Schluck­störung; viele erkrank­te Kinder in den Kinder­hos­pizen haben Schluck­störun­gen, auch Dys­phagie genan­nt. Häu­fig beste­ht dabei eine Abschluck­störung. Das heißt, sie kön­nen die Flüs­sigkeit im Mund wie Sekret oder Nahrung nicht „ein­fach“ weg schluck­en; dies läuft dann aus dem Mund raus oder muss abge­saugt wer­den
  • Magen­sonde in der Bauchdecke und beim Luftröhren­schnitt; durch diese medi­zinisch angelegten Stomas kommt es schnell zur Ver­schmutzung von Klei­dung wie bei der Nahrungs­gabe oder wenn neben der Kanüle / Sonde Flüs­sigkeit durch das Stoma nach außen dringt.

Doch ist dies nur ein Teil vom Mehr an Hausar­beit. Einige Fam­i­lien müssen durch die Erkrankung des Kindes aufwendig kochen, weil eine „nor­male“ Ernährung schwierig ist oder die Nahrung muss beson­ders vor­bere­it­et wer­den. Andere Fam­i­lien müssen sehr stark auf ständi­ge Sauberkeit in der Woh­nung acht­en, weil das Kind ein geschwächt­es Immun­sys­tem hat. Kommt dann noch täglich ein Pflege­di­enst, so erhöht es auch die Hausar­beit wie das häu­figere putzen vom Waschbeck­en oder der Toi­lette.

Doch gesellt sich hier die Frage zu uns: Was kön­nen wir leis­ten, um die Fam­i­lien zu unter­stützen? Was kann die Kinder­hos­pizarbeit leis­ten? Zum einen wäre es eine starke Geste, wenn die Fam­i­lien sich mit der Pflege und dem Mehraufwand in der Hauswirtschaft gese­hen erleben. Dies kön­nen zum Beispiel die ehre­namtlichen Fam­i­lien­be­gleit­er der Kinder­hos­piz­di­en­ste leis­ten, wenn sie in die Fam­i­lie kom­men.

Koor­di­na­toren der Dien­ste oder die Sozialar­beit in den Kinder­hos­pizen kön­nten mit dem Fam­i­lien schauen, ob es Hil­fen gibt für die Hauswirtschaft, auch wenn es nur „kleine“ Ent­las­tun­gen sind. Sei es eine Nach­barschaft­shil­fe für den Einkauf oder ob man einen Sozial­dienst find­et, welch­er mit den Geldern für die Pflegeent­las­tung der Pflegekassen Hil­fen anbi­eten kann. Für die Fam­i­lien, die Hil­fen wie ALG II oder Sozial­hil­fe bekom­men, kön­nte geprüft wer­den, ob es für den Mehraufwand finanzielle Unter­stützung gibt. Gibt es sie nicht, kann zum Beispiel der Bun­desver­band Kinder­hos­piz ange­fragt wer­den, wie dies The­ma weit­erange­gan­gen wer­den kön­nte im Sinne der Fam­i­lien.

Und was kannst Du leis­ten als Nicht-Betrof­fen­er? Unter­stütze die Kinder­hos­pizarbeit zum Beispiel mit Spenden oder ehre­namtlich. So lassen sich weit­ere Hil­fen gener­ieren. Eine ander­er Weg ist: Mache die Arbeit der Kinder­hos­piz­di­en­ste oder sta­tionären Häuser bekan­nt. Hast Du andere Ideen? Sag sie uns, bitte. Wenn Du mehr Infos suchst über die Kinder­hos­pizarbeit, dann schreib uns oder hin­ter­lasse einen Kom­men­tar.